Schüler der Adolph-Kolping Schule Würzburg spenden Stolperstein
Die Stolpersteine mit der Aufschrift der jeweiligen Namen, dem Geburts – und Sterbedatum, halten die Erinnerung an diese ermordeten Menschen wach und dienen uns heute Lebenden zur Mahnung. Der Arbeitskreis Stolpersteine übernimmt die Organisation der Verlegung und lädt Angehörige, die in aller Welt ausfindig gemacht werden können, zur Verlegung ein.
Schon im September 2011 begannen die Vorbereitungen für dasProjekt „Stolpersteine“. Um das nötige Geld zu erwirtschaften, stellten die Schüler in gemeinsamen Bastelaktionen weihnachtlichen Tischschmuck und Holzengel her. Lebkuchen und Mandelecken wurden gebacken, Quittengelee gekocht.
Vom Ordnungsamt der Stadt Würzburg bekamen die Schule einen Standplatz zum Verkauf der hergestellten Werke in der Fußgängerzone. An den letzten beiden Adventsmontagen war es dann so weit. Um die Kunden aufmerksam zu machen, gab es sogar kostenlose Kostproben der berühmten Mandelecken. Das Angebote zogen viele Leute an und im Nu waren die Waren ausverkauft. Einige Passanten spendeten sogar Geld, weil sie die Idee, einen Stolperstein zur Erinnerung an einen ermordeten Würzburger Bürger zu spenden, unterstützen wollten.
Gemeinsam mit den Lehrern und Erziehern wurde die Verlegung des Stolpersteins vorbereitet. Schüler und Lehrer informierten sich über die Lebensgeschichte von Fritz Max Zeilberger, über die Deportation von Juden aus Würzburg und schrieben ihre Gedanken zu Fritz Max Zeilberger auf.
Am Mittwoch, dem18.04.2012 war es dann soweit. Schüler und Lehrer gingen gemeinsam in die Hofstallstraße. Während Erik die Biografie von Fritz Max Zeilberger vorlas, verlegte der Künstler Gunter Demnig den Stolperstein. Bei besinnlicher Musik wurden Bilder und Blumen niedergelegt.
Besondere Betroffenheit löste die Geschichte von Herr Fred Zeilberger aus, der extra zur Gedenkfeier für seinen Cousin Fritz Max aus Amerika gekommen war. Er hat als Einziger seiner Familie das Konzentrationslager überlebt, kam als Fünfzehnjähriger wieder in seine Heimatstadt nach Würzburg zurück, musste sich ganz allein auf sich gestellt durchschlagen und wanderte schließlich zwei Jahre später zu Verwandten nach Amerika aus. Es war sehr beeindruckend, wie ein Mensch, der so Schreckliches erlebt hat, so großherzig im Verzeihen sein kann.
Der Gedenkstein für Fritz Max soll dazu beitragen, dass die Vorkommnisse dieser schlimmen Zeit nicht vergessen werden und die Hoffnung stärken, dass so etwas Schreckliches nie wieder möglich sein wird!